Faktoren, die die Reichweite von Elektro-Nutzfahrzeugen (bis 5,5 t) beeinflussen
Die Reichweite von Elektro-Nutzfahrzeugen ist ein zentrales Thema für viele Unternehmen, die auf nachhaltige Transportlösungen setzen. Doch wie hoch ist die Reichweite eines Elektro-Nutzfahrzeugs wirklich? Während die Hersteller oft beeindruckende Werte angeben, basieren diese meist auf WLTP-Berechnungen. Diese genormten Testzyklen liefern unter idealen Bedingungen eine standardisierte Reichweite, die in der Praxis jedoch häufig nicht erreicht wird.
Aus diesem Grund kommuniziert beispielsweise Flux Mobility eine reale Reichweite von 320 km, die unter alltäglichen Bedingungen erreicht werden kann.
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Reichweite von Elektro-Nutzfahrzeugen (bis 5,5 t) beeinflussen, sowie Möglichkeiten, diese zu optimieren.
Die Batteriekapazität ist der wohl entscheidendste Faktor, wenn es um die Reichweite eines Elektro-Nutzfahrzeugs geht. Grundsätzlich gilt: Je grösser die Batterie, desto höher die Reichweite. Dies liegt daran, dass eine grössere Batterie mehr elektrische Energie speichern kann, was zu einer längeren Fahrstrecke führt.
Beispielsweise kann ein Fahrzeug mit einer Batteriekapazität von 110 kWh deutlich weitere Strecken zurücklegen als ein Fahrzeug mit einer 60 kWh Batterie. Allerdings erhöhen grössere Batterien auch das Fahrzeuggewicht und die Kosten, was bei der Planung berücksichtigt werden muss.
Das Gewicht der Zuladung hat einen direkten Einfluss auf den Energieverbrauch und damit auf die Reichweite. Ein höheres Gesamtgewicht erfordert mehr Energie, um das Fahrzeug in Bewegung zu halten. Wenn Ihr Elektro-Nutzfahrzeug regelmässig hohe Nutzlasten transportiert, kann dies die Reichweite spürbar reduzieren. Um dennoch lange Strecken zurücklegen zu können, ist es ratsam, eine entsprechend grössere Batterie zu wählen.
Auch das Streckenprofil spielt eine wichtige Rolle für die Reichweite. Hügeliges Terrain mit grossen Höhenunterschieden verlangt dem Fahrzeug mehr Energie ab, insbesondere beim Bergauffahren. Allerdings kann beim Bergabfahren durch die Rekuperation – die Rückgewinnung von Energie – ein Teil dieser Energie wieder in die Batterie zurückgeführt werden. Flache Strecken mit konstantem Tempo ermöglichen hingegen eine effizientere Nutzung.
Ein defensives, vorausschauendes Fahrverhalten kann den Energieverbrauch deutlich senken. Durch das Einhalten des Tempolimits und sanfte Beschleunigungs- sowie Bremsmanöver lässt sich dies u.a. durch Rekuperation Reichweite maximieren. Ein sportlicher Fahrstil mit häufigem, starkem Beschleunigen und abruptem Bremsen reduziert dagegen die Reichweite erheblich.
Bei niedrigen Temperaturen sinkt die Effizienz der Batterie, da chemische Prozesse im Akku verlangsamt werden. Dies führt zu einer geringeren Reichweite, ähnlich wie Sie es möglicherweise von Ihrem Smartphone kennen.
Auch hohe Temperaturen können die Reichweite beeinträchtigen, da Komfortverbraucher wie die Klimaanlage mehr Energie benötigen, um den Innenraum auf eine angenehme Temperatur zu kühlen.
Ein weiterer Faktor, der die Reichweite beeinflusst, ist der Einsatz von elektrischen Nebenantrieben (ePTO), wie sie bei Nutzfahrzeugen für spezielle Aufbauten oder Geräte verwendet werden. Da diese Antriebe die Energie direkt aus der Fahrzeugbatterie beziehen, verringert sich die verfügbare Reichweite des Fahrzeugs mit jedem Einsatz des Nebenantriebs. Dies sollte bei der Auswahl des Fahrzeugs berücksichtigt werden, und die Route sollte entsprechend geplant werden.
Die tatsächliche Reichweite eines Elektro-Nutzfahrzeugs kann durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Es ist wichtig, diese Faktoren zu kennen und bei der Planung des Einsatzes zu berücksichtigen. Durch eine gezielte Wahl der Batteriegrösse, eine bewusste Fahrweise und die Berücksichtigung von Wetter-und Streckenbedingungen können Sie die Reichweite optimieren und so den Betrieb Ihres Elektro-Nutzfahrzeugs effizient gestalten.
